Bei Erkrankungen des Bewegungsapparats, etwa Bandscheibenvorfall oder Gelenkarthrose, greifen Mediziner zu oft zum Messer. „Immer mehr Patienten mit Rückenbeschwerden kommen ins Krankenhaus“, stellt die Bertelsmann Stiftung dazu fest. So erhöhte sich die Zahl der operativen Eingriffe an der Wirbelsäule zwischen 2007 und 2015 um 71 Prozent. Eine solche Steigerung kann nicht allein daran liegen, dass jedes Jahr mehr Menschen „Rücken“ haben! Der demografische Faktor, den Politiker und Klinikvertreter da gern bemühen, erklärt nur rund zehn Prozent des Anstiegs. Wenn Sie als Patient zu einem Orthopäden mit einer kassenärztlichen Zulassung gehen, kann er Ihnen vielleicht ein paar Einheiten therapie verschreiben, was, wie die moderne Schmerztherapie weiß, zu wenig ist. Nach drei bis vier physiotherapeutischen Einheiten geht es Ihnen vielleicht besser, aber Sie laufen Gefahr, schnell wieder in Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen zurückzufallen, wenn Ihr Bewegungsapparat nicht umlernt.